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Weiterbildung: BWL-Fachwirt

Wer eine kaufmännische Ausbildung durchlaufen hat und sich weiterbilden möchte, hat mit dem Fachwirt eine sehr gute Möglichkeit, sich auf berufliche Positionen und Herausforderungen im mittleren Management vorzubereiten. Nachfolgend erfährst du alles, was du über eine Fachwirt Weiterbildung wissen solltest.

Was ist der Fachwirt?

Bis zum Anfang der 1970er Jahre gab es für diejenigen, die eine kaufmännische (und keine handwerkliche) Ausbildung erfolgreich absolviert hatten, keine Möglichkeit sich so weiterzubilden, dass sie einen deutschlandweit anerkannten Abschluss erreicht hätten. Das Handwerk hatte schon den Meister, im betriebswirtschaftlichen Bereich gab es dazu keine gleichwertige Weiterbildung. Daher schufen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen mit dem Fachwirt eine entsprechende Weiterbildung, die auf die mittlere Führungsebene in Firmen vorbereitet. Aufgrund der sich neu erschließenden Karrieremöglichkeiten wird der Fachwirt auch als Aufstiegsfortbildung bezeichnet.

Im Vordergrund der Fachwirt Weiterbildung steht der Erwerb von (branchen)spezifischem Fachwissen sowie organisatorisch-methodischem Know-how. Das bedeutet, dass man, z.B. im Gegensatz zu einer Fortbildung zum "Staatlich geprüften Betriebswirt", kein branchenübergreifendes Wissen vermittelt bekommt, sondern sich speziell für einen Bereich weiterbildet. Da man sich aber in dem jeweiligen Gebiet sehr intensiv weiterbildet, ist der Fachwirt mit Abschlüssen wie dem Meister oder dem Staatlich geprüften Betriebswirt gleichgestellt. Ein weiterer Vorteil der Qualifikation: Fachwirte erhalten deutschlandweit die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung und können somit an der Universität oder Fachhochschule ein Studium aufnehmen.

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Welche Fachwirt Weiterbildungen gibt es?

Die Fachwirt Weiterbildungen gibt es in den unterschiedlichsten Varianten; sie sind jeweils branchenspezifisch ausgerichtet. So existieren zum Beispiel die Weiterbildungen zum:

  • Immobilienfachwirt
  • Steuerfachwirt
  • Wirtschaftsfachwirt
  • Handelsfachwirt
  • Fachwirt Online-Marketing
  • Tourismusfachwirt
  • Veranstaltungsfachwirt
  • Sportfachwirt
  • Verkehrsfachwirt
  • Energiefachwirt

Weiterbildungsinhalte

Anhand von drei Beispielen verdeutlichen wir die jeweiligen Inhalte:

Handelsfachwirt

Den Abschluss als Handelsfachwirt kann man auf zwei Arten erlangen – direkt zusammen mit einer Berufsausbildung oder als Weiterbildung. Zum Einsatz kommen die Absolventen in jedem Bereich, der etwas mit dem Handel zu tun hat, also z.B. in Einzelhandelsgeschäften und -ketten, Filialgeschäften und Zweigstellen, in Fachmärkten, Warenhäusern oder in Versandhandelsunternehmen.

Inhalte

  • Unternehmensführung und -steuerung: z.B. Existenzgründung bzw. Betriebsübernahme, Investitionsrechnung, Methoden und Techniken des Controllings
  • Handelsmarketing: z.B. Betriebsformen und Standortentscheidungen, Elemente des Marketingmix
  • Führung und Personalmanagement: z.B. Personalpolitik, -marketing und –bedarfsplanung, Grundlagen des Arbeitsrechts, Personalbedarfs- und –einsatzplanung
  • Volkswirtschaft für die Handelspraxis: z.B. Ökonomische Grundlagen, Wettbewerb
  • Beschaffung und Logistik: z.B. Einführung in die Handelslogistik, Lagerwirtschaft
  • Handelslogistik: z.B. Gestaltungsansätze in der Logistik, Methoden der Investitionsplanung
  • Außenhandel: z.B. Wichtigste Auswahlkriterien für Auslandsmärkte, Export- und Importkalkulation

Wirtschaftsfachwirt

Der Wirtschaftsfachwirt ist ein Allrounder. Er verfügt über Wissen in vielen ökonomischen Bereichen. Damit ist er eine Ausnahme unter den ansonsten sehr branchenfokussierten Weiterbildungen.

Inhalte

  • Betriebswirtschaftslehre: z.B. Geschäftsprozessmanagement, Rechtsformen einer Unternehmung, Beschaffung, Lagerwirtschaft
  • Volkswirtschaftslehre: z.B. Grundbegriffe der Wirtschaftslehre, Wirtschaftskreislauf, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
  • Unternehmensführung: z.B. Strategisches und Operatives Controlling
  • Rechnungswesen: z.B. Abgrenzung von Aufwendungen und Erträgen; Grundlagen der Bilanz und der Bilanzierung; Rückstellungen
  • Recht und Steuern: z.B. Schuldrecht und Sachenrecht, Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag
  • EDV & IT: z.B. Grundaufbau und Arbeitsweise von EDV-Anlagen, Rechnervernetzung
  • Arbeitsmethodik: z.B. Zeitmanagement, Arbeitsplatzorganisation und Arbeitstechiken

Sportfachwirt

Wie der Name vermuten lässt, ist der Sportfachwirt nach Abschluss der Weiterbildung vor allem in Sportvereinen, Sportverbänden und Sportunternehmen im Einsatz. Dort übernehmen sie unter anderem Aufgaben in der Vermarktung, Betriebsorganisation oder in der Veranstaltungsplanung.

Inhalte

  • Volkswirtschaftslehre
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Recht
  • Unternehmensführung und Personalmanagement
  • Projektmanagement
  • Marketing
  • Sporteventmanagement
  • Sportanlagenbetriebslehre
  • Führung von Sportvereinen und Verbänden
  • Verbands-/Vereinsmarketing und -finanzierung
  • Sportanlagenplanung und -finanzierung

Grundlegende Infos

Voraussetzungen

Die Voraussetzungen, um zur Fachwirt-Prüfung zugelassen zu werden, variieren je nachdem, welchen Fachwirt du genau machen willst. Für den Bankfachwirt gibt es zum Beispiel folgende Voraussetzungen:

  • Ausbildung zum/zur Bank- oder Sparkassenkaufmann/-frau und danach mindestens zwei Jahre Berufspraxis im Kreditwesen oder
  • sonstige kaufmännische Ausbildung und danach mindestens drei Jahre Berufspraxis im Kreditwesen oder
  • ohne kaufmännische Ausbildung mindestens sechs Jahre Berufspraxis im Kreditwesen

Beim Wirtschaftsfachwirt gibt es mehr Möglichkeiten, die Zulassungsvoraussetzungen zu erfüllen. Unter anderem gehört dazu:

  • kaufmännischer oder verwaltender dreijähriger Ausbildungsberuf ohne weitere Berufspraxis oder
  • sonstiger anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf und 1 Jahr Berufspraxis im kaufmännischen oder verwaltenden Bereich oder
  • andere anerkannte Ausbildungsberufe und 2 Jahre Berufspraxis im kaufmännischen oder verwaltenden Bereich oder
  • ohne anerkannten Ausbildungsberuf 3 Jahre Berufspraxis im kaufmännischen oder verwaltenden Bereich

WICHTIG: Das sind die Voraussetzungen, um für die IHK-Prüfung zugelassen zu werden. Die Anbieter von Vorbereitungskursen haben weniger strenge Bedingungen. Es empfiehlt sich daher, die Bedingungen der Anbieter vorher genau zu überprüfen.

Dauer

Die Vorbereitung auf die Fachwirt Weiterbildung bzw. Prüfung kann man auf zwei Arten durchlaufen. Entweder als Vollzeit- oder als Fern- bzw. Teilzeitlehrgang. Dementsprechend verändert sich auch die Dauer. In Vollzeit, also wenn man keinem weiteren Beruf nachgeht und täglich zum Weiterbildungsinstitut gehen kann, dauert die Weiterbildung in der Regel 6 Monate. In Teilzeit sind es meistens zwischen 18 und 24 Monaten.

Kosten

Die Kosten für eine Fachwirt-Weiterbildung betragen je nach Branche zwischen 1.500 und 6.000 Euro. Zur Finanzierung gibt es einige Bildungsfonds bzw. Bildungskredite sowie das sogenannte Aufstiegs-BAföG. Häufig übernimmt auch der aktuelle Arbeitgeber einen Teil der Kosten.

Einstufung des Fachwirts und Anerkennung

Oft kommt im Internet die Frage auf, wie die Fachwirt Weiterbildung eigentlich einzuschätzen ist. Darauf gibt es einerseits die offizielle Antwort der Europäischen Union im sogenannten "Europäischen Qualifikationsrahmen" (gibt es auch modifiziert nur für Deutschland) und andererseits die "praktische" Antwort, wie sie in der Wirtschaft praktiziert wird.

Europäischer & Deutscher Qualifikationsrahmen

Insgesamt gibt es acht Niveaulevel im Europäischen und Deutschen Qualifikationsrahmen. Auf Level 4 steht die abgeschlossene Berufsausbildung. Auf Level 6 werden Aufstiegsweiterbildungen wie der Fachwirt, Meister oder staatlich geprüfte Betriebswirt eingeordnet. Und hier wird auch der erste akademische Abschluss, der Bachelor, aufgeführt. Auf den Stufen 7 und 8 folgen dann noch der Master-Studienabschluss und die Promotion.

Praktische Umsetzung

Die formale Gleichstellung des Fachwirts mit dem Bachelor wird intensiv diskutiert. Es gibt nicht wenige Stimmen die sagen, dass die Fachwirt Weiterbildung zwar die höchste nicht-akademische Weiterbildung und damit ein sehr sinnvoller Karriereschritt ist, aber dann eben doch nicht mit dem Bachelor mithalten kann. Auch in der Praxis zeigt sich, dass viele Firmen für Positionen im oberen Management eher zum Bewerber mit akademischem Abschluss als mit Fachwirt-Abschluss tendieren. Allein die Voraussetzungen und die Dauer (Fachwirt 6 (bei Vollzeit) bis 24 (bei Fernstudium/ Teilzeit) Monate, Bachelor mind. 36 Monate Vollzeit) lassen vermuten, dass im Bachelorstudium mehr Wissen vermittelt wird.

Fazit: Nicht für alles, aber für vieles geeignet

Wer nach seiner Ausbildung eine Karriere bis ins obere Management starten möchte, der ist mit dem Fachwirt eventuell nicht richtig beraten. Da sollte man zu einem Bachelorstudium tendieren. Wer aber eine Karriere bis ins mittlere Management machen oder sich Know-how aneignen möchte, um seinen Arbeitsplatz zu sichern und die mittelfristigen Karrierechancen und Gehaltszahlungen zu steigern, der liegt mit einem Fachwirt genau richtig.

Der Fachwirt ist in der Wirtschaft bekannt als sehr solide Weiterbildung und entsprechend wissen Firmen ziemlich genau, für welche höheren Stufen auf der Karriereleiter der Fachwirt geeignet ist. Zur Anerkennung hat auch das IHK Bildungsinstitut eine Umfrage unter den Absolventen durchgeführt: 70% der Teilnehmer gaben an, dass ihnen die Fachwirt Ausbildung oder Weiterbildung zu einem besseren Karrierelevel und einem höheren Gehalt verholfen hat. Dies spricht für sich!

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