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Interviews mit Berufstätigen: Gründer & Geschäftsführer eines Startups

Nach einem BWL Studium gibt es hunderte Jobmöglichkeiten. Von Marketing über Controlling bis Gesundheit gibt es viele Branchen, in denen Absolventen ihren Berufseinstieg finden und ihre Karriere starten. Aber wie genau sehen die Jobs nach dem Studium eigentlich aus? Was sind typische Erfahrungen und Berufswege? Wir haben bei Berufstätigen nachgefragt und hilfreiche Einblicke erhalten.

Ein Studium in den Niederlanden ist für viele Deutsche schon längst zur Tradition geworden. Auch Julian hat dort studiert. Nach dem Studienabschluss wollte er allerdings nicht als Arbeitnehmer seine Karriere starten, sondern hat direkt seine erste Firma "BannerBüro" gegründet. Derzeit arbeitet er an seinem zweiten Startup StudyDrive, einer Community für Studenten, in der man Skripte und Mitschriften von Vorlesungen teilen kann. In seinem Erfahrungsbericht gibt Julian interessante Einblicke, warum es nach dem BWL Studium nicht immer der Sprung in die Businesswelt sein muss.

Selbständig als Gründer & Geschäftsführer eines Startups

Julian

International Business an der Maastricht University

Selbständig als Gründer & Geschäftsführer von Internet-Startups

Startup-Gründer & Geschäftsführer
Startup-Gründer & Geschäftsführer
Lieber Julian, zuerst haben wir zwei Fragen zu deiner Studienwahl: Warum hast du dich für ein BWL-Studium entschieden? Und warum wolltest du dein Studium in Maastricht absolvieren?

Ich wollte gerne auf Englisch und in einem internationalen Umfeld studieren.

Der Entschluss für ein BWL Studium ist bei mir relativ früh gefallen. Zwar habe ich nach dem Abitur ein Jahr Auszeit zum Reisen genommen, mit dem Vorwand mich für meinen beruflichen Werdegang inspirieren zu lassen, aber mir war eigentlich schon vorher klar, dass ich etwas Kaufmännisches studieren wollte. Ich habe bereits während meiner Schulzeit mehrere Gehversuche im Unternehmertum gemacht und wollte diesen Weg auch zukünftig einschlagen. Aber die Selbstständigkeit ist immer ein sehr unsicheres Terrain, insbesondere direkt nach dem Abitur. Daher war es für mich wichtig, eine fundierte Ausbildung als Backup zu haben. Um meiner praktischen Erfahrung aus den Jahren davor also die nötige theoretische Komponente zu geben, beschloss ich, ein BWL Studium zu absolvieren.

Für Maastricht habe ich mich aus verschiedenen Gründen entschieden. Zum Einen ist die Uni – trotz ihres jungen Alters – sehr renommiert. Zum Anderen wollte ich gerne auf Englisch und in einem internationalen Umfeld studieren. Wir haben eine sehr hohe Quote an internationalen Studenten an der Maastricht University und das Pflicht-Auslandssemester, welches ich an der University of California, Berkeley, absolviert habe, gibt dem Studium eine sehr internationale Ausrichtung. Zudem hat die Stadt hat eine sehr hohe Lebensqualität und war mit einer knappen Autostunde auch nicht weit von meiner Heimat in Düsseldorf entfernt.

Nach dem Studium hast du den Weg in die Selbständigkeit gesucht. Sein eigener Chef zu sein ist sicherlich toll, aber auch mit viel Verantwortung verbunden. Wie kamst du zu dem Entschluss, deine eigene Firma zu gründen?

Ich hatte das große Glück, immer schon zu wissen, wo die Reise hingeht und hatte nach dem Studium mit dem Sprung in die volle Selbstständigkeit eher geringes Risiko.

Ich habe schon sehr früh eigene Firmen gegründet. Die Nennenswerteste war eine Agentur für Webdesign und Onlinemarketing, die ich 2002 mit einem Freund gestartet habe. Nachdem ich dies immer neben der Schule (und später dem Studium) weiterentwickelt habe und die Firma immer weiter wuchs, war der Entschluss, das nach dem Studium Vollzeit weiterzuführen sehr einfach.

Ich hatte das große Glück, immer schon zu wissen, wo die Reise hingeht und hatte nach dem Studium mit dem Sprung in die volle Selbstständigkeit eher geringes Risiko, da bereits Umsätze und Kunden vorhanden waren. Aber natürlich musste ich in den Jahren zuvor auch Opfer bringen und mal eine Nachtschicht einlegen, um Schule, Studium und die Firma unter einen Hut zu bringen. Mit war aber immer wichtig, trotzdem eine gute Jugend zu haben und habe trotzdem immer ein gutes soziales Umfeld gehabt und ausreichend gefeiert.

Wie können wir uns den Berufsalltag in einem Startup vorstellen? Wie sehen deine Arbeitszeiten aus?

Am Ende ist es die Mischung aus Freiheit und großer Verantwortung, harter Arbeit und die Belohnung durch Erfolge, die den Reiz am Startup-Leben ausmachen.

Der Berufsalltag in einem Startup ist spannend und anstrengend zugleich. Zum Einen hat man immer wieder neue Aufgabengebiete und Herausforderungen und es wird (fast) nie langweilig, da man nicht in festgefahrenen Strukturen agiert. Zudem arbeitet man auf sein eigenes Ziel hin, was ungemein motiviert. Man arbeitet nicht für die Vision eines anderes, sondern für seinen eigenen Traum.

Natürlich ist die Arbeit zeitintensiv und es gibt keinen richtigen Feierabend. Besonders früher, als ich nebenbei noch studiert habe, war Wochenendarbeit Standard. Das hat meine Freundin natürlich öfter mal genervt. Dafür hat man aber auch mehr Freiheiten und kann mal ausschlafen oder ein paar Tage wegfahren, ohne dass der Chef mahnend anruft.

Nach einigen Jahren Selbstständigkeit habe ich aber gelernt mir eine gewisse Work-Life-Balance herauszunehmen. Ich versuche am Wochenende zumindest an einem Tag komplett abzuschalten und mich anderen Dingen zu widmen. Sonst brennt man aus und es geht auf dem Weg etwas verloren. Dabei darf man aber seine Verantwortung nicht vergessen. Wir haben Mitarbeiter in den Firmen, die mit ihrem Gehalt ihr Leben bestreiten und für unsere Kunden ja auch einen gewissen Stellenwert. Das darf man trotz den Freiheiten die man hat nie vergessen.

Am Ende ist es die Mischung aus Freiheit und großer Verantwortung, harter Arbeit und die Belohnung durch Erfolge, die den Reiz am Startup-Leben ausmachen.

Sicherlich haben sich nicht alle deine Mitstudenten von früher selbständig gemacht. Hast du auch ein paar Beispiele für typische Karrierewege deiner Kommilitonen nach dem Studienabschluss?

Da gibt es unterschiedliche Wege. Viele haben natürlich erstmal den Master an den Bachelor drangehangen oder schwirren jetzt zwischen verschiedenen Praktika hin und her. Die meisten gehen in die Unternehmensberatung oder zu einer Bank, aber auch klassische Marketing-, Strategie- oder Controllingstellen sind beliebt. Ich sehe aber schon, dass der Trend in einem Startup zu arbeiten oder sogar ein eigenes zu gründen, extrem zunimmt.

Wenn jemand den gleichen Karriereweg wie du einschlagen möchte. Was empfiehlst du ihm/ihr? Welche Eigenschaften und Interessen sollte man mitbringen, um als Gründer in einem Startup erfolgreich zu werden?

Ansonsten empfehle ich jedem mal in ein Startup, welches noch nicht zu lange existiert und durchfinanziert ist, reinzuschnuppern.

Wer sich selbstständig machen will, der muss vor allem eins haben: Biss und Durchhaltevermögen. Es ist bei weitem nicht immer einfach und Menschen, die schnell aufgeben, sollten sich das zwei mal überlegen. Zudem sollte man eine grundlegende Affinität und Leidenschaft für das haben, was man machen will – dann kommt das Durchhaltevermögen von alleine.

Ansonsten empfehle ich jedem mal, durch ein Entrepreneur-in-Residence-Programm oder durch eine andere Stelle mal in ein Startup, welches noch nicht zu lange existiert und durchfinanziert ist, reinzuschnuppern, um den Alltag kennen zu lernen. Viele denken bei Startups an die großen Millionenexits und aufregende Unternehmenskulturen. Das dies gerade am Anfang oft das Gegenteil bedeutet, d.h. Stress, Misserfolge und Durststrecken, ist vielen nicht von Anfang an klar. Wer aber den Gründergeist in sich trägt, der sollte wahrscheinlich was eigenes unternehmen, um langfristig berufliche Erfüllung zu finden.

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