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Erfahrungsbericht: Bachelor BWL - Logistik an der Hochschule Osnabrück

Außenansicht HS OsnabrückAlina hat sich für ein duales Studium BWL mit Schwerpunkt Logistik entschieden. Den praktischen Teil ihres dualen Studiums absolviert sie bei der Berentzen-Gruppe AG in Haselünne. Der theoretische Teil findet am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück statt. In diesem Erfahrungsbericht beschreibt die junge Studentin, was ihr duales Studium ausmacht und gibt Tipps für Studieninteressenten.

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Erfahrungsbericht von Alina

Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden:

Neben dem Ausbildungsvertrag unterschreibt man auch einen Vertrag für die Hochschule und ist somit automatisch immatrikuliert.

Während der Oberstufe hatten wir im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen Berufsorientierungstage. In diesem Zuge hat eine der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Institutes für duale Studiengänge das duale Studium vorgestellt. Da es mein Interesse auf sich gezogen hat, habe ich einen Termin in Lingen gemacht und mich dort näher erkundigt. In diesem Zusammenhang gibt es eine Liste mit Unternehmen, welche mit der Hochschule kooperieren. Da der Studienplatz davon abhängig ist, dass man einen Arbeitgeber für die integrierte Ausbildung hat, habe ich mich zunächst bei unterschiedlichen Unternehmen, u.a. bei Berentzen, auf ein duales Studium BWL beworben.

Bei Berentzen muss man einen Einstellungstest mit einer Art Assessment-Center, also einer Vorstellungsrunde und einem Gruppenspiel, bestehen, um zu einem Gruppenvorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Sobald sich die zuständigen Mitarbeiter für einen Kandidaten entschieden haben, unterschreibt der Kandidat neben dem Ausbildungsvertrag auch einen Vertrag für die Hochschule und ist somit automatisch immatrikuliert. Ein Exemplar des Vertrags wird nämlich an die Hochschule geschickt.

Die Ausbildung beginnt wie bei jeder normalen Ausbildung ab dem 01.08. des Jahres. Die Probezeit umfasst bei Berentzen drei Monate. Jedoch beginnt das Studium quasi direkt, je nachdem welcher Gruppe (A oder B) ein Kurs zugeordnet ist, kann dies direkt Ende August oder erst Anfang November sein.

So läuft mein duales Studium ab:

Berentzen unterstützt uns duale Studenten stark und hilft uns, wo sie können, z.b. mit Zusatzkursen.

Das duale Studium läuft immer blockweise ab. Im Wechsel gibt es Praxis- und Studienphasen. Die Theoriephasen sind immer 10 Wochen lang, außer über Weihnachten, da die Hochschule dort ein bis zwei Wochen geschlossen ist und man folglich eine unterbrechende Praxisphase dazwischen hat. In den 10 Wochen hat man 9 bis 10 Wochen Vorlesung und parallel in den letzten 1 bis 2 Wochen die Prüfungen. Diese umfassen sowohl Klausuren zwischen 90 und 180 Minuten als auch Ausarbeitungen ab 30 Seiten einzeln oder in Gruppen.

Im Bereich BWL studiert man die ersten zwei Jahre, also vier Semester, allgemein und daraufhin ein Jahr, also zwei Semester, einen Schwerpunkt. Mögliche Schwerpunkte in Lingen sind: Logistik, Controlling, Human Resource Management, Steuern, Marketing und Unternehmensführung.

Ich habe das große Glück, dass sowohl mein Heimatort als auch mein Arbeitsort nur knappe 30km von der Hochschule entfernt sind. Folglich kann ich weiterhin zuhause wohnen und mit Auto oder Bahn (die Kosten für das Semesterticket übernimmt Berentzen vollständig) pendeln.

Der Stressfaktor ist wirklich sehr hoch, insbesondere ab dem 4. Semester. Das hängt mit einigen Faktoren zusammen: Zunächst lernt man denselben Stoff in 10 Wochen, den die "normalen" Studenten in einem ganzen Semester lernen. Dann entfallen die Semesterferien (ja, es gibt KEINE Semesterferien), d.h. man muss während der Vorlesungszeit von ca. 35 bis 40 Stunden pro Woche zusätzlich noch zuhause lernen. Folglich hat man eher weniger Zeit zum Lernen und je nachdem wie schnell man Neues aufnimmt, kann das Lernen auch mal länger ausfallen. Ein paar Nachtschichten pro Semester sind auch nicht auszuschließen. Auch während der Praxisphase müssen sog. Praxistransferprojekte (PTP) angefertigt werden, d.h. für jedes Modul muss ein Bezug zwischen der Theorie und der Praxis, am besten einer Tätigkeit in der Abteilung, hergestellt werden. Gleichzeitig beginnt kurz vor dem 4. Semester ein Crash-Kurs als Vorbereitung auf die IHK-Prüfung, welche im 4. Semester stattfindet. Das 5. Und 6. Semester ist daraufhin durch viele Ausarbeitungen und ein größeres Projektstudium geprägt, welches auch viel Zeit in Anspruch nimmt.

Trotz allem unterstützt Berentzen uns duale Studenten stark und hilft uns, wo sie können. So bieten sie Zusatzkurse für die Vorbereitung auf die IHK-Prüfung an, geben Freiräume, um die PTPs in der Arbeitszeit anzufertigen und bieten Hilfe an, wenn man einmal Probleme aufgrund bestimmter Module in der Hochschule hat.

Die positiven und negativen Eigenschaften des dualen Studiums sind:

Vorteile

  • Das Studium wird (zumindest bei Berentzen) vollständig bezahlt, einige Unternehmen übernehmen aber zum Teil nur Teilbeträge
  • Man erhält Ausbildungsvergütung, also man verdient bereits Geld
  • Man sammelt wertvolle Berufserfahrung, d.h. man startet nach dem Studium nicht als reiner Theoretiker in die Berufswelt
  • Gerade im BWL-Bereich lernt man jede Abteilung kennen, man kann also viele verschiedene Eindrücke sammeln und seine Neigungen frühzeitig erkennen
  • Es gibt Abwechslung zwischen Lernen und Arbeiten, sprich es ist sehr abwechslungsreich
  • Großes Angebot an Sport- und Sprachprogrammen durch die Hochschule
  • Viele, kostengünstige Wohnmöglichkeiten (WGs oder Studentenwohnheime) in Hochschulnähe
  • Nähe zur Innenstadt und zum Bahnhof

Nachteile

  • Relativ hoher Stressfaktor
  • Hohe Anforderungen, da die Hochschule Osnabrück eine der besten Hochschulen in Deutschland ist
  • Während der Studienphasen weniger Zeit für Freizeitbeschäftigungen und Freundschaftspflege
  • Hoher Lernaufwand, insbesondere durch die geringe Zeit vor den Klausuren
Meine Tipps für Studieninteressenten:

Wenn man das duale Studium erfolgreich besteht, erhöhen sich auf alle Fälle die Aussichten auf einen guten Job.

Wenn man sich für ein duales Studium entscheidet, sollte man sich zunächst einmal an die jeweiligen Institute wenden, um zu fragen, wie es dort abläuft. Neben dem Blockunterricht von 10 Wochen, gibt es auch andere Formen, z.B. Montag bis Donnerstag arbeiten, Freitag und Samstag studieren. Zudem empfiehlt es sich, in den Hochschulen zu fragen, welche Studienrichtungen angeboten werden, welche Module damit zusammenhängen und welche Schwerpunkte studiert werden können und insbesondere welche Unternehmen mit der Hochschule kooperieren.

Überlege dir mit Blick auf die Module, wo du dich eher siehst: BWL, Informatik, Ingenieurwesen oder doch Pflege? Beginne frühzeitig mit der Bewerbung, also genau wie bei einer normalen Ausbildung ab Sommer (ca. Juni/Juli) im Jahr vor angestrebten Beginn.

Diese Art des Studiums empfehle ich denjenigen, die unter Stress und Zeitdruck lernen können, eine hohe Lernbereitschaft und Auffassungsgabe besitzen und einen guten Blick für das Praktische haben. In Lingen herrscht Anwesenheitspflicht, d.h. wer nicht kommt, kriegt die Credit Points nicht und wird folglich exmatrikuliert. Man sollte sich auch von Anfang an richtig reinhängen und nicht schludern, damit man im Schwerpunkt keine Lücken von den ersten paar Semestern entdeckt. Ich persönlich bereue das duale Studium nicht, auch wenn ich zwischenzeitlich Tage hatte, an dem ich aufgrund des Stresses am liebsten alles geschmissen hätte. Wenn man das duale Studium erfolgreich besteht, erhöhen sich auf alle Fälle die Aussichten auf einen guten Job.

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